Martinskirche Frauenzimmern
Martinskirche
Im
“Himmelreich” steht die Martinskirche von Frauenzimmern. Der Ort konnte 1995
sein 1200-jähriges Bestehen feiern. Das Alter der Martinskirche läßt sich nicht
genau sagen. Bei der Renovierung 1970/71 fand man historisch interessante Funde.
Der Historiker Dr. Robert Koch ermittelte eine erste Steinkirche auf das späte
neunte Jahrhundert sowie eine weitere Steinkirche, die schon die gleiche
Mittelachse und Breite wie das heutige Schiff hatte. Ein Teil der zweiten
Steinkirche (Nordwand) ist bis heute erhalten. Urkundlich belegt ist, dass im
Jahr 1309 die Nonnen des Zisterzienserinnenklosters von Frauenzimmern über das
Patronatsrecht hinaus auch alle anderen Einkünfte der Pfarrkirche zugeteilt
bekamen. So wurde durch den Priester Wernherus im Jahr 1309 die Kirche erneuert.
Ein weiterer Umbau erfolgte vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, als die
Martinskirche durch die Erhöhung des Schiffes und den Einbau grösserer Fenster
zu einer evangelischen Predigtkirche umgestaltet wurde. Erhalten geblieben sind
zwei der einst sehr kleinen Kleeblattfenster. Die gotischen Malereien im Gewölbe
des Turmchores wurden bei der Renovierung 1970/71 durch den Restaurator Norbert
Malek, Abstatt, aufgefrischt. In der Renaissance waren die Symbolgestalten der
vier Evangelisten übermalt worden und haben dabei im wahrsten Sinn des Wortes
ihr Gesicht verloren. Als einziges Gemälde im Innenraum blieb eine gotische
Darstellung des heiligen Christophorus erhalten. Das unübersehbare Grabmal an
der Südfassade zeugt von einem Mann, dessen Wirken in Frauenzimmern vor rund 400
Jahren bis heute sichtbar ist. Denn auf den herzoglichen Hofmeister Jörg
Enzberger 1541 - 1606 gehen das “Storchennest” (Cleebronner Straße) und das
Erkerhaus (Brackenheimer Straße) zurück.
Glocken
Das
Geläut besteht aus drei Bronzeglocken in den Tönen g, b, c mit einem Gewicht von
774 kg, 470 kg und 309 kg. Die Glocken wurden bei der Firma A. Bachert in
Heilbronn gegossen.
Orgel
Am
3. Oktober 1993 konnte eine neue Orgel aus der Werkstatt der Firma Rensch,
Lauffen in der Martinskirche eingeweiht werden. (Gesamtkosten DM 230.000,--)